Wenn Unternehmen ein Comeback wagen

Wenn Unternehmen in die Krise rutschen, kann ein Comeback helfen, das ramponierte Image wiederherzustellen. Einen solchen Versuch wagt derzeit der finnische Handyhersteller Nokia. Stand das Unternehmen vor rund zehn Jahren an der Spitze der Branche, sieht es inzwischen düster aus. Das Windows Phone soll Abhilfe schaffen.

Wir erinnern uns: Als Apple mit seinem iPhone den Markt aufmischte, war Nokia zögerlich. Nur langsam wagte der Konzern den Einstieg in das Smartphone-Geschäft und als es soweit war, gab es unzählige verschiedene Modelle in allen Formen, Farben und Varianten. Das ließ viele Kunden ratlos zurück und sie griffen lieber zu Apple – in der Gewissheit, dass sie dort wissen, was sie bekommen.

Inzwischen bedient sich Nokia selbst bei den Weisheiten von Steve Jobs. Nicht mehr Leistungsfähigkeit, Bits, Bytes und Auflösung sind ausschlaggebend, sondern vielmehr die verschiedenen Farben, in denen die Lumia-Handys erhältlich sind. Zudem gibt es eine echte Innovation: Das induktive Laden ohne Kabel, das erste Handy mit Wireless-Strom.

Kurzum: Nokia will in sein neues Gerät alles hineinpacken, was morgen wichtig werden könnte, dem großen Konkurrenten Apple wollen die Verantwortlichen in Finnland diesmal einen entscheidenden Schritt voraus sein. Das bedeutet natürlich auch, dass noch einmal viel Geld in Forschung und Entwicklung investiert werden musste – die Lumia-Handys werden für Nokia so zur Zerreißprobe.

Der große Erfolg der Windows Phones lässt derzeit noch auf sich warten. Die Implementierung der Windows-Benutzeroberfläche könnte sich als Hemmschuh erweisen, schließlich nehmen die Konsumenten in aller Welt derzeit eher Samsung und das Google-Betriebssystem Android als die große Konkurrenz für Apple wahr. Dennoch verfolgen die Finnen mit ihrem Neustart eine durchdachte Strategie – das allein ist zwar noch nicht gerade vorbildlich, aber zumindest ein guter Anfang.

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